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Controls News 13
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Technologie:
Jedes Kabel weniger macht das Leben leichter
nungsversorgung wird ein Nutzsignal auf die
Einspeisung moduliert und erlaubt so die Kommu-
nikation über die Speiseleitungen unter mehreren
PCD1.M2xxx mit bis zu 115.2kb/s. Die Geschwindig-
keit liegt damit in einem Bereich vergleichbar mit
einer RS485-Schnittstelle, also zwischen den typischen
Anwendungen für Smart Metering (<10 kbit/s) und
Netzwerkkommunikation (>10 Mbit/s).
Limits und Faustregeln
Die Grenzwerte eines solchen Systems ergeben sich auf
Grund der Verkabelung, der Lasten und der Störungen
auf den Speiseleitungen. Es gibt einige Grundregeln zu
beachten, wenn die Verkabelung geplant und installiert
wird. Ausschlaggebend für die Qualität der Signalüber-
tragung ist die sich einstellende Signaldämpfung. Diese
wird durch die Leitungsdämpfung und durch kapazitive
Lasten, zum Beispiel Eingangskondensatoren von eini-
gen Nanofarad, verursacht. Idealerweise werden diese
in den jeweiligen Lasten induktiv entkoppelt. Wo das
nicht vorgesehen ist, kann der störende Einfluss durch
eine kurze Stichleitung von 10
40 
cm zur Hauptver-
sorgungsleitung reduziert werden.
Das S-Link Interface ist geeignet für Anwendungen
mit Kabellängen bis maximal 100 m. Dabei ausschlag-
gebend ist nicht die Kabellänge zwischen zwei mitein-
ander kommunizierenden Komponenten, sondern die
Gesamtkabellänge.
Je nach Anzahl Komponenten und Lasten reduziert sich
auch die maximal zulässige Kabellänge.
Testinstallation
Die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Saia-
Burgess Werk II in Murten war eine gute Gelegenheit,
Saia® S-Link in der Praxis einzusetzen. Auf dem Dach
wurden neben den Solarpanels eine Wetterstation mit
Webcam installiert. Eine PCD1 liest die Daten der Wet-
terstation ein. Da auf dem Dach keine 220 V oder 24 V
zur Verfügung stehen, wurden die Komponenten vom
Schaltschrank im 2. Stock aus versorgt. Die PCD1 auf
demDach liest alleWetterdaten und überträgt diese zu-
sammen mit den Bildern der Webcam über S-Link und
das S-Bus-Protokoll zu einer weiteren PCD1 im 2. Stock.
Diese dient als Datenkonzentrator und sammelt noch
zusätzlich die Daten von verschiedenen Energiezählern
und von den SMA-Wechselrichtern. Bei letzteren kommt
das SMA-eigene Protokoll zum Einsatz. Alle diese
Daten werden in einem weiteren Schaltschrank an
einem Saia®Web-Panel visualisiert.
Die Wetterstation ist direkt über Internet erreichbar:
oder Webcode 1390a
 
Schema einer realen
Saia®S-Link-Applikation
im Industriebetrieb
WebCam
Temperatur
Einstrahlung
Wind
Regen
Wetterstation
S-Link 24V
Solar-Panels
1390