Seite 17 - ControlsNews 13 - Lean-Automation

Controls News 13
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Was, wenn die technischen Vorgaben laut
Manual des Herstellers gar nicht geprüft werden
können?
Last but not least hat ein solches Eigenbau-Steuergerät
nicht nur eine Achillesferse, sondern gleich mehre-
re. Die einzelnen Scheibchen-Busklemmen hängen
nämlich jeweils an der nächsten Klemme und sind
über seitliche Federkontakte miteinander verbun-
den. Darum sollte man die Scheibchen niemals auf
einen rauen oder schmutzigen Untergrund legen
und nur mit Vorsicht und fettfreien Fingern anfas-
sen. Wem das im Feld nicht gelingt wird angewiesen,
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Schwerpunkt-Thema: Lean-Automation |
Technik
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Den Mehrkosten mit «Lean-Automation» steht im Vergleich zu «Nicht-Lean»
ein enormer Mehrnutzen gegenüber.
Resümee: Lean-Automationstechnik
Eine Automationstechnik schafft durch «Lean-
Design» einen enormen Mehrnutzen. Etwaige
Mehrkosten in Design und Fertigung werden
nach kurzer Betriebszeit schon mehr als aufge-
wogen. Mit dem «Cheap in Mind»-Design spart
man zwar Aufwand bei der Erstinvestition, aber
zu Lasten der späteren Betreiber und Eigen-
tümer.
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Frontansicht der Steckplätze Saia®PCD3.M CPU:
Mit etwas mehr Aufwand an Design und Material wird eine optimale Funktionalität für heute und für
kommende Generationen sichergestellt. Unabhängig von der Qualität der Tragschiene, der Sorgfalt
der Montage und der spezifischen Qualifikation des Personals; die grössten Fehlerquellen werden per
System eliminiert. Das bedeutet für uns «Lean».
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Nicht Lean:
Ledertücher als Vor-
gabe für Montage-
personal; ferner noch
fettfreie Druckluft
und Spiritus sowie
sauberes Arbeiten
als Voraussetzung für
die Elektromontage
Mehrwert und Einsparungen
durch Lean im Betrieb
Mehrkosten durch
Lean-Grundsätze in Technik
Lean-Automationsgeräte imVergleich
zu «Nicht-Lean»-Scheibchenkollektionen
Marke Eigenbau
Automationsgeräte nach den Lean-Grundsätzen
zu gestalten, bedeutet die Automationsgeräte
so zu konstruieren, dass die Montagemöglich-
keiten und Servicefähigkeiten einfach und sicher
sind. Es ist gut, «Lean-Design» erkennen zu
können. Darum nachfolgend die Beschreibung
anhand der Saia® PCD3.
Das Automationsgerät benötigt ein stabiles
Rückgrat in Form eines integralen Gehäuses mit
Rückwandbus. Jedes Interfacemodul wird in ei-
nen in grosser Schrift gekennzeichneten Modul-
platz gesteckt. Alles ist ohneWerkzeuge und spe-
zielle Kenntnisse sofort und fehlersicher möglich.
Es gibt keine Achillesferse und keine 46-seitige
Engineering-Vorgabe für die Montage, bei der
ein Gewährleistungsausschluss nach dem an-
dern kommt. Die Steuergeräte funktionieren als
System sicher über 15–20 Jahre und sind dabei
einfach und schnell erweiterbar.
die Kontakte mit Spiritus und Ledertuch zu reinigen.
Wenn dann nun alles korrekt und sauber montiert ist,
sollte besser nichts mehr defekt gehen. Denn um auch
nur ein einzelnes Modul zu wechseln, muss man 46
Seiten Anleitung lesen und kennen. Zudem ist die Feh-
lerwahrscheinlichkeit sehr hoch, wenn jeder einzelne
Draht wieder korrekt zurückgesteckt werden muss – vor
allem mit wenig qualifiziertem und unmotiviertem Per-
sonal!
Video über Modulwechsel bei hausgemachten Scheib-
chensteuergeräten Marke Eigenbau: Webcode 1312e
Video «Modulwechsel bei Lean-Automationstechnik»: Webcode 1312f
Robuste, grosse
Klemmen für
Schaltschrank-
Ground
Klare, gut sichtbare
Slotnummern
Hochwertiger Ground
Steckverbindung
für jedes Modul
Raster, sicherer Halt,
Modulwechsel ohne Werkzeug
Signalstecker von
Modul auf Backplane
Achtung:
Die Busklemmen dürfen nicht auf
die Goldfederkontakte gelegt werden, um
Verschmutzung und Kratzer zu vermeiden.
Achtung:
Verschmutzte Kontakte sind mit
ölfreier Druckluft oder mit Spiritus und
einem Ledertuch zu reinigen.
Beachten:
Es ist auf einwandfreien Kontakt
zwischen dem Tragschienenkontakt und der
Tragschiene zu achten.