Controls News 13
124
Technischer Support:
HLK-Applikationen in Rechenzentren
HLK-Applikationen in den Rechenzentren sind oft eine
Herausforderung. Sie sind voll mit Begriffen wie Zuver-
lässigkeit, Redundanz, Verfügbarkeit, Tier-Anforderun-
gen usw. Es herrscht Unsicherheit. Man versucht dann,
die sicherheitstechnischen Aspekte mit fehlersiche-
ren Feldbussen zu lösen. Am Ende wundert man sich,
warum die Anlage trotzdem nicht abgenommen wurde.
Dabei gibt es einfache Regeln, die zu beachten sind.
Klassifizierung der Rechenzentren
Rechenzentren werden in 4 Kategorien (Tier I bis Tier IV)
unterteilt. Tier I ist die unterste Stufe und bedeutet
nichts anderes als ein «normaler» Serverraum in jedem
x-beliebigem Gebäude, während Tier IV-Rechenzentren
die höchsten Anforderungen bezüglich Wartung und
Verfügbarkeit erfüllen müssen. Basis für diese Klassifi-
zierung ist das Dokument «Data Center Site Infrastruc-
ture Tier-Standard: Operational Sustainability» vom
Uptime Institut. Dieses 1993 in Santa Fe gegründete
Institut hat eine Vorreiterrolle zur Verbesserung von Zu-
verlässigkeit und Verfügbarkeit (auf Englisch: uptime)
in Rechenzentren.
Saia
®
PCD
in Rechenzentrum-Applikationen
In den Rechenzentren kann man technisch alles mit der Saia®PCD lösen.
Die grosse Hürde ist die Unsicherheit, da oft das nötigeWissen fehlt.
Mit diesem Artikel wollen wir den Nebel etwas lichten.
Autor: Kostas Kafandaris
Die Kriterien für die Einteilung sind sehr vielfältig und
decken nicht nur technische Anforderungen an das
Equipment ab, sondern auch an das Gebäude selbst
und an das Personal. Zum Beispiel wird bei Tier III-
Rechenzentren eine 24×7-Stunden-Präsenz einer
Service Person im Rechenzentrum verlangt. Für eine
Tier II-Einteilung reicht einnormaler (Hersteller-)Support
bzw. Rufbereitschaft an fünf Tagen der Woche während
einerSchichtaus.UndineinemTier I-Rechenzentrumsind
sogar Kaffeetassen oder Mikrowellengeräte für das
Personal erlaubt!
Auswirkung auf die HLK-Applikation
Die Tier-Klassifikation spezifiziert hauptsächlich die Ver-
fügbarkeit eines Rechenzentrums.
Sie macht aber keine Angabe, wie die HLK-Applikation
designed und implementiert sein muss. Klar ist nur,
dass Verfügbarkeiten zwischen 99,671% (Tier I) und
99,991% (
Tier IV) erhöhte Anforderungen an die HLK
Infrastruktur stellen. Deshalb ist es wichtig, dass die
Automationsstationen nicht nur die SPS-Hardware
Norm IEC61131-2 erfüllen, sondern auch erhöhte
Anforderungen, wie sie z.B. in Schiffsapprobationen
verlangt werden. So hat man eine gute Basis für die
Erfüllung der verlangten Kriterien, insbesondere die
der Tier III und Tier IV.
Quelle:
Auszug aus PDF:
«
Data Center Site Infrastruc-
ture Tier-Standard:
Operational Sustainability»
Einteilung gemäss Tier-Konzept
Tier I
Tier II
Tier III
Tier IV
Redundanz
N
N+1
N+1
2
x (N+1)
Versorgungs-
wege
1
1
1
x aktiv
1
x passiv
2
Wartung im
Betrieb
nein
nein
ja
ja
Single point
of faillure
viele Fehler
viele Fehler
viele Fehler
keine + Brand
Fehlertoleranz
keine
keine
ja
ja
Mehrere Brand-
abschnitte
nicht notwendig nicht notwendig notwendig
notwendig
Entwärmungs-
leistung
220–320
W/m
2
430–540
W/m
2
1070–1620
W/m
2
>1620W/m
2
Betrachtungs-
zeitraum
1
Jahr
2
Jahre
5
Jahre
5
Jahre
Eingeschränkter
Betrieb (Wartung)
2
Downtimes
über 12 Stunden
3
Downtimes
über 12 Stunden
0
0
Downtime
1,2
Ausfälle
über 4 Stunden
2
Ausfälle
über 4 Stunden
2
Ausfälle
über 4 Stunden
1
Ausfall
über 4 Stunden
Jährliche IT-
Downtime
28,8
h
22,0
h
1,6
h
0,6
h
Verfügbarkeit
99,671%
99,749%
99,982%
99,991%
DieseTabellestellteinenAusschnittausdenTier-Klassifikationendarund istnichtvollständig.
TabellenachUptime Institute
Klassifikation gemäss Tier-Konzept
Quelle:
Ausfallzeit_RZ_V5_0.pdf
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation
und neue Medien e.V.
13124