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Controls News 13
IV
III
Schwerpunkt-Thema: Lean-Automation |
Prozesse
Standardisieren – Optimieren – Anpassen
Der erste Schritt hin zu einem Lean-Automation-Prozess
ist es, eine Optimierungsphase als normalen Bestand-
teil eines Projektes zu sehen. Die Betreiber einer Liegen-
schaft übernehmen bei der Übergabe eben nicht etwas
«
Fertiges in Beton gegossenes», sondern eben etwas
prinzipiell Fehlerbehaftetes und Gestaltbares.
Der weitere mentale Schritt ist es, sich auf eine perma-
nente Anpassbarkeit einzustellen. Nichts ist für immer
fixiert, alles muss jederzeit ohne grossen Risiken und
Aufwand änderbar sein. Um den «Good Fit» zu garantie-
ren und den «Perfect Fit» mit vertretbarem Aufwand zu
erreichen, empfiehlt es sich, eine weitere Lean-Grund-
philosophie auch in der Automation zu nutzen.
Wertschöpfungsspannen –
stabil und integral
Als Optimierungsspanne bei Lean ist immer die Ge-
samtprozesskette von der Wertschöpfung des Lieferan-
ten bis zur Wertschöpfung des Kunden zu betrachten.
Eine singuläre Optimierung eines einzelnen Gliedes der
Wertschöpfung hat sich einfach als suboptimal oder
einfach nicht beständig erwiesen.
Diese Erkenntnis hat sich von Japan, dem Mutterland
des Lean-Ansatzes, inzwischen in der gesamten Welt
verbreitet. Toyota hat mit dem Mix an höchster Qualität
bei niedrigsten Kosten die gesamte Automobilindus-
trie zu Lean «gezwungen» und dem opportunistischen
Lieferantenwechsel ein Ende gesetzt.
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Nur die Gesamtbetrachtung bringt die grossen und nachhaltig bleibenden EffizienzgeWinne.
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In der grünen Phase läuft der Betrieb mit einem bewussten Lern- und Korrekturmodus.
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Betriebsphase mit grünem Rahmen: Anpassungen für «Perfect Fit», egal was kommt – im ganzen
Lebenszyklus. Die Basis dafür muss bei der Planung und Vergabe gelegt werden.
Ein Beispiel für den Weg zu «Perfect Fit»
ist die technische Ausrüstung des Konferenzcenters
des «Holiday Inn» imWestside Center Bern.
In der ersten Phase nach der Übergabe mussten die ge-
samten Anzeigebildschirme geändert und neu montiert
werden, da sie wegen Überhitzung zu oft in Störung
gingen. Bei der Wandmontage ist der Isolationseffekt
der Mauer wohl zu gross gewesen. Die Optimierung
der Zuverlässigkeit wurde im ersten halben Jahr nach
Übergabe erledigt. Es wurde technisch nun das Niveau
«
Good Fit» erreicht. Es lief. Der Betreiber hatte tech-
nisch nun ein funktionierendes System.
Er hatte jedoch in der Erfahrung der ersten beiden
Betriebsjahre viel Stress und hohe Personalkosten mit
den «Standard von der Stange-Bedienpanels» in den
13
Konferenzräumen. Es zeigte sich, dass die Benutzer
der Konferenzräume mit den 0815-Bedienmenüs
einfach nicht zurecht kamen.
Praxis-
beispiel
Optimierungs-Spanne bei Lean
 
Mit Lean-Automation wurde im Konferenz-
Center nun «Perfect Fit» erreicht: jeder Brow-
ser und jedes Mobilgerät (hier iPad) kann nun
eine Bedienstation sein. Jeder Raum ist exakt
abgebildet und zeigt jeder Nutzergruppe nur, was
diese braucht. Sehen Sie hier im Video, was der
Betreiber dazu sagt: Webcode 135a
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Frau Yvonne Oberföll, Leiterin
des Konferenzcenters Holiday
Inn im Westside, mit «Basic
Fit»-Automationsgerät:
Standardmasken – ohne
Schulung nicht benutzbar.
planen
realisieren
optimieren
betreiben
planen
realisieren
betreiben
optimieren
Die Panels sind auf alle möglichen Arten von Raumauto-
mation ausgelegt und ermöglichen jede Finesse. Dieser
Overkill an Möglichkeiten und der Umstand, dass die
Bedienbilder nicht den tatsächlichen Raum darstellen,
führten zu Fehlern und Frust der Nutzer.
Dies ist das Gegenteil von Lean-Automation: jeder
Nutzer muss sich anstrengen, um die Abstraktion und
Komplexität des 0815-Standardbedienpanel zu meistern.
Bei Lean- Automation bringt man das Panel in den Zu-
stand «Perfect Fit». Es zeigt exakt den sichtbaren Raum
und seine Technik. Es bietet nur die Funktionen an, die
man während einer Konferenz als Vortragender braucht.
Inzwischen wurde der Schritt zu «Perfect Fit» gemacht.
Lesen Sie hier, was die Chefin des Konferenzcenters
darüber zu sagen hat und wie der Schritt zu Lean für den
Konferenzbetrieb technisch realisiert wurde: ausführliche
Beschreibung auf Seite 88.
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