Controls News 13
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Funkmaster
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51
Referenz-Objekte:
34
km Lötschberg-Basistunnel
Tunnel-Kennzahlen
Länge
34.6
km, davon 19.5 km Ein-
spurstrecke (2. Röhre ausge-
brochen, aber bahntechnisch
nicht ausgebaut) und
15.1
km Doppelspurstrecke
Anzahl Querschläge
104 (
Verbindungen
von einer Röhre zur anderen)
Temperatur
35
° C
Feuchtigkeit
80%
Bauzeit
8
Jahre (1999–2007)
Anzahl Züge/Tag
110 (40
Personen-
und 70 Güterzüge)
Baukosten
4400
Mio. CHF
In den 104 Querschlägen befinden sich insgesamt 1500 meist
klimatisierte Schaltschranke für die technischen Infrastrukturen.
Die Querschläge dienen auch der Personenevakuierung, die eine
Röhre ist dann Rettungsröhre für die andere.
Während der Bauzeit hat Saia-Burgess Controls in den Jahren 2004
bis 2006 zahlreiche Saia®PCD Systeme zur Steuerung der Lüftungs- und
Klimaanlagen, zur Überwachung der 1500 Schaltschränke, der Brand-
schutz- und Funkeinrichtungen geliefert. Die Schaltschränke befinden
sich in den 104 Querschlägen sowie in 8 grossen Tunnelkavernen.
Die einzelnen Gewerke bei den technischen Infra-
strukturen wurden gesondert ausgeschrieben. In der
Erstausrüstung kommen Saia® PCD in den Gewerken
Lüftung/Klimatisierung, Funk und Brandschutz zum Ein-
satz. Ausgeführt wurden die Gewerke mit Saia® PCD von
drei verschiedenen Systemintegratoren. In den anderen
Gewerken wurde jedoch fünf weitere Steuerungsfabri-
kate unterschiedlicher Hersteller verbaut. Dabei handel-
te es sich meist um billige Kompaktgeräte, die teilweise
dediziert und nicht programmierbar waren.
Betriebsphase 2007–2010
Die obersten Ziele der Bauherrschaft wurden erreicht:
Der Tunnel wurde termingerecht fertig gestellt und der
Kostenrahmen eingehalten. Alle wurden in den höchs-
ten Tönen gelobt und die Bauherrschaft prämiert.
Die Bauherrschaft hat mit der Inbetriebnahme des
Bauwerks ihren Zweck erfüllt. Sie hat ihre Arbeit abge-
schlossen und den Tunnel der Erhaltungsmannschaft
des Betreibers übergeben: der BLS Netz AG.
Hier hielt die Anfangseuphorie nur kurz. Das Bauwerk
hat umfangreiche sicherheits- und bahntechnische Ein-
richtungen. Es ist sehr komplex und muss zudem wäh-
rend 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zuverlässig und
sicher verfügbar sein. Der Ausfall jeder einzelnen Kom-
ponente kann zu einer Betriebsunterbrechung führen.
In den Gewerken Wasserversorgung, Beleuchtung, Nie-
derspannungsüberwachung, Türen und Tore sind über
1000
Automationsgeräte unterschiedlicher Hersteller
im Einsatz. Allesamt billige Kompaktgeräte, die der
ursprünglichen Ausschreibung genügten. Teilweise
dediziert, nicht programmierbar und proprietär. Über
komplexe Strukturen, Gateways, Konverter und Multi-
plexer sind diese irgendwie am Leitsystem angebun-
den. Eine direkte Kommunikation zwischen den Gewer-
ken ist aber nicht möglich. Anforderungen von einem
Gewerk an ein anderes müssen immer den Umweg über
die Leitebene machen. Das führt zu unnötig viel Daten-
verkehr und vielen Scheinfehlermeldungen, verbunden
mit einem hohen Risiko von Kommunikationspannen.
Und mit entsprechend vielen Einsätzen der Erhaltungs-
mannschaft. Insgesamt schien die Aufgabe schier un-
lösbar und führte zu hoher Frustration beim Personal.
Zudem hatten während der Planungs- und Bauphase
kaum Abstimmungen mit den Verantwortlichen der
späteren Betreiberin stattgefunden. Dafür war keine Zeit
vorgesehen. Alles war ausschliesslich den Zielen «Einhal-
tung von Termin- und Kostenrahmen» untergeordnet.
Verbaut wurde, was terminlich verfügbar und am preis-
günstigsten zu beschaffen war. Konflikte waren damit
vorprogrammiert. Die eingebaute «Cheap in Mind»-Tech-
nik sorgt jetzt für Dauerstress bei der Erhaltungsmann-
schaft.
Schon nach zwei Betriebs-
jahrenmusste die BLS Netz
AG als Betreiberin des Tun-
nels feststellen, dass eine
Wartung und Instandhal-
tung der übernomme-
nen Strukturen auf Dauer
nicht wirtschaftlich mach-
bar sind. Die Kosten zur
Erhaltung der technischen Ausrüstung sind im Vergleich
zu den reinen Betriebskosten (Betriebsführung, Energie)
doppelt so hoch. Dazu kommt die erhebliche Belastung
des Personals mit Sorgen und Stresssituationen durch
die strukturellen Defizite der Tunneltechnik.
Nach genauer Betrachtung der Situation sieht die BLS
Netz AG ein erhebliches Optimierungspotential von
einigen Millionen CHF.
Brandschutz
Tunnelfunk
Leitzentrale
Frutigen
Leitzentrale
Raron
Sekundärring
Klimatisierung
Klimazentralen
Klimazentralen
Tyco
Brandmelde
Anlage
630
Saia
®
PCD2 Steuerungen
1470
Saia
®
PCD3.RIO Geräte
430
Saia
®
PCD7.D230 HMI Displays
> 30000 E/A Datenpunkte
Betreiber
Betrieb
Erhaltung
Ersteller
Termine
Leistungen
Kosten
Intervention
Divergenzen
Divergenzen zwischen
Ersteller und Betreiber:
konträre Interessen und
Prioritäten
Stand Saia®PCD Automations-
systeme nach Bauphase 2007