Controls News 13
50
Referenz-Objekte:
34
km Lötschberg-Basistunnel
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Nicht Lean
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hin zu
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Lean
»
Die Fehler aus der Bauphase werden korrigiert. Nach 3-jähriger Betriebszeit realisierte
das Bahnunternehmen BLS das Projekt
«
Neue Tunnelleit- und Steuerungstechnik
»
.
Autor: Rolf Müller
Vom politischen Prozess
zum Bau des Tunnels
Die Schweiz will kein Strassenkorridor für
40-
Tonnen-LKW sein, sondern entschloss sich,
in mehreren wegweisenden Volksabstimmun-
gen für den Ausbau des Schienenverkehrs.
1992:
Volksabstimmung über Alpentransit-
beschluss mit der EU (EU-Transitver-
trag)
1993:
Volksabstimmung NEAT (Neue Alpen-
Transversalen), Kredit von 30 Mia.
Franken für den Ausbau der Bahn
in den folgenden 20 Jahren
1994:
Volksabstimmung Alpeninitiative
(
kein weiterer Ausbau der alpenque-
renden Strassen zum Schutze der
Alpen)
1995:
Gründung der Tunnel-Baugesellschaft
BLS Alptransit AG und Baubeginn
Sondierstollen
1999:
Baubeginn Basistunnel
2005:
Durchstich Basistunnel
2007:
Eröffnungsfeier und Aufnahme des
Betriebes
Quelle Bilder/Grafiken: BLS Netz AG
Der Lötschberg-Basistunnel in der Schweiz wurde als
zweiröhriger Einspur-Eisenbahntunnel in den Jahren
1999
bis 2007 gebaut und ist seit dem 16. Juni 2007
in Betrieb. Er unterquert die nördliche Alpenkette am
Lötschberg. Auf der Nord-Süd-Achse führt das rund
34
km lange Bauwerk zu einer signifikanten Steige-
rung der Effizienz für den Güter- und den Reiseverkehr.
Die Drehscheibe Schweiz ist durch diese wesentliche
Kapazitätserhöhung für den internationalen Bahnver-
kehr noch attraktiver geworden. Allerdings stellte die
BLS Netz AG als Betreiberin des Tunnels in den ersten
zwei Betriebsjahren fest, dass die Wartungskosten der
Infrastruktur-Technik doppelt so hoch waren wie die
reinen Betriebskosten (Betriebsführung, Energie). Um
den Betrieb des Tunnels auf eine wirtschaftlich tragbare
Basis zu stellen, hatte die BLS Netz AG bereits nach drei
Jahren Betriebszeit das Projekt «Neue Tunnelleit- und
Steuerungstechnik» beschlossen.
Realisierung 1999–2007
Die BLS Alptransit AG war als Bauherrin für den Bau des Tunnels verantwortlich.
Oberstes Gebot für die Bauherrschaft war die Einhaltung der Termine und des Kosten-
rahmens. Der Tunnel wurde grob in drei Systembereiche unterteilt: Rohbau, Technische
Infrastrukturen und Bahntechnik.
Rohbau
–
Bau Tunnel
–
Kavernen
–
Entwässerung
–
Querschläge
Technische Infrastrukturen
–
Wasserversorgung
–
Gebäudelüftung
–
Niederspannung/Beleuchtung
–
Betriebsklimatisierung
Bahntechnik
–
Fahrbahn
–
Fahrleitung
–
Sicherheitsanlagen/Brandschutz
–
Lautsprecher/Video
–
Türen und Tore
–
Evakuierung
–
Funk
Systemabgrenzungen im Lötschberg-Basistunnel
–
Sicherungsanlagen
–
Zugbeeinflussungssystem
Rollende Autobahn (Rola)
beim Südportal
Spiez
Als Teil des europäischen Hoch-
geschwindigkeits- Bahnnetzes
für Personen- und Güterverkehr
zwischen der Nordsee und Mit-
telmeer ist der Alpen querende
Lötschberg-Basistunnel das
Kernstück.
Emmerich
Köln
Mannheim
Karlsruhe
Rotter-
dam Betuwe-
Linie
Erstfeld
Bellinzona
Chiasso
Milano
Genova
NEAT
Gotthard
Basel
Bern
Brig
Luino
Novara
Domodossola
Simplon
NEAT
Lötschberg
1350