Controls News 13
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Schwerpunkt-Thema: Lean-Automation |
Struktur
Der Schritt vom Lean-System
zur Lean-Automationslösung
wird von weltweit mehr als
600
zertifizierten System-
integratoren vollzogen.
Sie finden immer einen pas-
senden Partner, mit dem Sie
eine Verbindung eingehen
und bei Bedarf auch wieder
lösen können.
SI
Systemintegrator
Betreiber/
Investor
Saia®
SI
Betreiber
SI
Betreiber
Nutzer
Saia®
SI
Lieferant
Gelieferter
Wert
Erzeugter
GeWinn
Human
Ressources
Der Einsatz von proprietären
Technologien verhindert, dass
Wertschöpfungsketten frei kombi-
niert und jederzeit wieder getrennt
werden können. «Vollintegrierte
und vorgefertigte» Automations-
lösungen verhindern das einfache
Anpassen und Optimieren der
Prozesse.
Grosse Hersteller von Automa-
tionstechnik helfen den unter
Preisdruck geratenen Planern
gerne mit 0815-Standardlösungen,
welche dann in den Ausschrei-
bungen zu finden sind. Diese
0815-
Lösungen sind bereits als
Black-Box vorgefertigt und im
Engineering-Werkzeug abgelegt.
Durch Wiederholungseffekte kann
die 0815-Lösung entsprechend
preisgünstig angeboten und reali-
siert werden. Eine ideale Strategie
für den Hersteller.
Lean-Strukturierung der Automationspyramide
Klare Strukturen;
jedoch volle Transparenz und Offenheit
in alle Richtungen undWelten.
Fully integrated Automation:
Vorgefertigte «in Beton gegossene
Lösungen» eines Herstellers.
Management-
Ebene
Feld-
Ebene
Automations-
Ebene
Management-
Ebene
Feld-
Ebene
Automations-
Ebene
Das Bild der Lean-Automationsstruktur unter-
scheidet sich wesentlich von der klassischen
Pyramidenstruktur der Automationsebenen.
Innen ist sie zwischen allen Fabrikaten, Herstellern
und Systemen durchlässig. Auch zur Umgebung
der Automatisierungswelt wie Office, Service, ERP
usw. gibt es eine volle Transparenz und Durchgän-
gigkeit. Die Optimierungsphase und lebenslange
Anpassbarkeit wird durch maximale Modularität
in Hardware, Software und Funktionalität erreicht.
Das ist Lean-Automation von Liegenschaften.
Black-Boxes und vollintegrierte Lösungen «aus
einem Guss» haben hier keinen Platz.
Jedes Fabrikat, jedes Produkt und jede Funktion
ist technisch transparent, veränderbar und modu-
lar. Jedes einzelne Modul basiert auf denselben
bekannten und weltweit gültigen Standards ohne
jede proprietäre Komponente. Die Management-
und Leitsoftware ist ebenfalls offen. Sie kann von
einem beliebigen Hersteller geliefert und bei
Bedarf auch gewechselt werden.
Was technisch hinter der Idealstruktur von Lean-
Automation steckt und wie dies in der Praxis
aussieht, ist im nächsten Kapitel «Lean-Technik»
beschrieben.
Nach der Abnahme des Projektes kommt
es früher oder später im Lebenszyklus zu
Änderungen. Diese sind meist aufwändig
und entsprechend teuer. Warum? Das
«
vollintegrierte System» ist als starre Lösung
nicht auf Flexibilität und Änderbarkeit aus-
gerichtet. Ferner möchte der Lieferant
im Laufe des Lebenszyklus die fehlende
Marge aus der Erstvergabe durch hoch
bezahlte Zusatzaufträge mindestens
wieder reinholen.
Die Problematik wird noch verschärft, wenn
durch die regelmässige Vergabe an den
billigsten Anbieter im Laufe der Zeit mehrere
Fabrikate von Automationsgeräten in der
Liegenschaft parallel laufen. Besonders
wenn die jeweiligen Hersteller den oben
beschriebenen proprietären Ansatz mit ge-
schlossenen vorgefertigten Lösungen für die
Automation verfolgen. Das führt zur kaum
noch überschaubaren Konstellation bei der
Automation. Die Betreiber und Eigentümer
sind frustriert und erleben den Betrieb als
teuer und problematisch. Entsprechend wer-
den sie die Investitionen dafür minimieren.
So sieht es aus, wenn mehrere Hersteller
mit dem «Fully integrated Automation»-Ansatz bzw.
proprietärer Technik ihre Produkte in dieselbe
Liegenschaft liefern. Ein kunterbuntes Neben-
einander von in sich abgeschlossenen Welten.