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Controls News 13
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M-Bus
Die Praxis: Messen, Speichern, mit der Option zumHandeln
Wie ein komplett integriertes Energiemanagement aussehen kann, zeigt ein Beispiel aus dem Facility Management.
Die Firma HSG Zander ist ein führender Dienstleister auf dem Gebiet des integralen Facility Managements. Hierbei ist
es wichtig, sämtliche Verbrauchswerte einer Liegenschaft zu erfassen, aufzuzeichnen und auszuwerten. Im Rahmen
eines Pilotprojektes wurde ein Gebäude mit einer PCD3-Steuerung sowie einem S-Energy Logger zur Anbindung an
eine SQL-Datenbank ausgestattet.
Die Menge der aufgezeichneten Daten eines solchen Energiemanagementsystems kann schnell einen beträcht-
lichen Umfang annehmen. Hinzu kommt, dass verschiedene Betrachter ein unterschiedliches Interesse an den Daten
haben; den Hausmeister vor Ort interessieren primär die aktuellen Verbrauchsdaten, während im Gebäudeunterhalt
vor allem historische Aufzeichnungen relevant sind. Ein ungefiltertes Darstellen sämtlicher Daten kann beim Be-
diener schnell zu Frustration oder gar Überforderung führen. Der AutomationServer ermöglicht daher sowohl beim
Erfassen als auch bei der Anzeige aller energierelevanten Informationen eine genaue Anpassung. Aufgezeichnet
werden zunächst sämtliche verfügbaren Verbrauchswerte. Die Darstellung erfolgt dann zielgruppengerecht in unter-
schiedlichen Bedienoberflächen und kann selbst später noch mit geringem
Aufwand angepasst werden.
Die erfassten Energiewerte von Wasser- und Gasverbrauch sowie vier Strom-
zähler werden über M-Bus oder S0 Impuls-Eingänge eingelesen und im Excel-
kompatiblen CSV-Dateiformat abgespeichert. Dieses Standard-Interface
bietet die Möglichkeit, historisch gesammelte Daten oder daraus relevante
Faktoren von übergeordneten Softwaretools einfach zu visualisieren. Für eine
anlagen- und gebäudeübergreifende Auswertung steht in diesem Projekt
eine zentrale SQL-Datenbank zur Verfügung. Vorteil ist eine leistungsfähige,
komfortable sowie IT-gerechte Datenhaltung und Auswertung.
Die Verwendung einer frei programmierbaren SPS für die Energieerfassung
bietet HSG Zander weiter den Nutzen, zu einem späteren Zeitpunkt aktiv
in Regel- und Steuerungsprozesse einzugreifen und so zu einem besseren
Wirkungsgrad des Gesamtsystems bzw. Gebäudes beizutragen.
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Fokus-Thema:
S-Energy als Grundlage für attraktive Dienstleistungen
In der Regel übersteigen solche Anpassungen die Fä-
higkeiten einer Elektrofachkraft. Programmierer mit
Saia-Erfahrung hingegen fühlen sich gleich wie zu Hau-
se und können auf der vorgefertigten Funktionalität des
S-Energy Managers aufsetzen. Lediglich die zusätzlich
gewünschten Funktionen sind zu erstellen – was ja die
originäre Aufgabe eines Systemintegrators darstellt.
Die Bereitschaft des Betreibers, nun mehr in Energie-
effizienz zu investieren und externes Fachwissen einzu-
beziehen, steigt natürlich, wenn er auf ein bereits instal-
liertes System zurückgreifen kann, das er kennt.
Perfect Fit: Energiemanagement
mit Saia®PCD-Steuerungen
Der S-Energy Manager ist vor allem für kleinere An-
passungen und Funktionserweiterungen geeignet.
Ausgewachsene
Automatisierungsprojekte
lassen
sich mit Saia® PCD-Steuerungen umsetzen – inklusive
Energiemanagement. Insbesondere wenn erhöhte An-
forderungen auf HW-Ebene bestehen oder unterschied-
liche Bussysteme angebunden werden sollen, punkten
Saia® PCD-Steuerungen mit Modularität und uneinge-
schränkter Programmierbarkeit. Es macht auch durch-
aus Sinn, bei einer bestehenden Automation das Ener-
giemonitoring und -management direkt zu integrieren,
statt ein parallel aufgesetztes Zusatzsystem zu installie-
ren. Das vermeidet Doppelspurigkeit und bringt Ver-
brauchsdaten dorthin, wo sie relevant sind.
Was bieten nun PCD-Steuerungen in punkto Energie-
management? Ein weites Betätigungsfeld stellt bereits
die Erfassung von Verbrauchsdaten dar. Verbrauchszäh-
Praxisbeispiel: eine mit Saia®PCD-
Steuerungen realisierte Ener-
giemanagement-Anwendung.
Erfasst werden Gas-, Wasser-
und Stromverbrauch. Sämtliche
Messwerte werden sowohl in
einer lokalen SQL-Datenbank
als auch in der Firmenzentrale
gespeichert.
ler kommen in vielfachen Ausführungen daher. Unter-
schiedliche Schnittstellen, Protokolle und Funktionen
machen eine Integration nicht einfach. Saia® PCD-Steu-
erungen bieten hierzu von Haus aus eine Vielzahl von
Schnittstellen an. S-Energy Manager und Energiezäh-
ler lassen sich über S-Bus anbinden, Zähler für Wasser,
Gas oder Kälte können über S0-Impulseingänge, M-Bus
oder Modbus erfasst werden. Verbrauchswerte lassen
sich steuerungsintern aufbereiten, in CSV-Dateien log-
gen und in aussagekräftigen Trenddarstellungen über
eine Web-Visualisierung anzeigen. Die Steuerung wird
so zum hochflexiblen, programmierbaren Datensamm-
ler im Feld.
Von da an ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zum
aktiven Eingreifen und verbrauchsabhängigen Steuern
von Prozessen. In Industriebetrieben lässt sich beispiels-
weise mit einer Spitzenwertabschaltung bares Geld
sparen, in der Gebäudeautomation schaffen transpa-
rente Verbrauchsdaten die Grundlage für weiterführen-
de Energiesparprojekte.
Energiemanagement auf Automatisierungs-Niveau ver-
spricht hohe Einsparungen und erfordert Fachkenntnis
sowie Engineering-Know-how. Für die Ausführung wird
daher in der Regel ein Systemintegrator beauftragt.
Auch in «normale» Automatisierungsprojekte werden
in absehbarer Zeit immer mehr energierelevante Anfor-
derungen einfliessen. Wer dann in einem Projekt neben
der eigentlichen Automationsaufgabe noch Energie-
management mit anbietet, erweitert so sein Auftrags-
volumen und verschafft sich durch eine solche Zusatz-
leistung einen Wettbewerbsvorteil.
S0
Aussen-
temp.
Raum-
temp.
Feuchte
Gas Wasser
SQL zentral
Excel
SQL lokal
Router